ADU-197 | 12,50 EUR |
Heinrich Luchterhandt | Sonatine in G |
für Cembalo, Blockflöte | |
Heinrich Luchterhandt: Die “Sonatine in G” für Alt-Blockflöte und Cembalo in 3 Sätzen möchte sich der in der zeitgenössischen Kammermusik nicht allzu reich bestückten Besetzung mit Altblockflöte solo annehmen, zumal als Duo mit Tasteninstrument. Die vorhandene Literatur mit Klavier leidet für mein Empfinden allzu sehr unter dem Missverhältnis der Tonstärke beider Instrumente, welches das Klavier zwingt, auf zu viele seiner Möglichkeiten zu verzichten. Umgekehrt wäre ein Verzicht der Flöte auf die untere Hälfte ihres Tonumfangs einer vollen musikalischen Partnerschaft wohl kaum förderlich. Da ist die Partnerschaft mit dem Cembalo ungleich günstiger, weil die Blockflöte sich auch in den tieferen Lagen weit besser behaupten kann. (Hierzu der Hinweis, dass die Sonatine mit einem normalen 8-Fuß rechnet. Wollen reicher ausgestattete Instrumente ihre größeren Möglichkeiten nutzen, wäre die Registrierung entsprechend sorgfältig zu erproben.) Um soweit wie möglich der Musizierfreude zu dienen, wurde auf allzu raffinierte Spezialeffekte verzichtet, nicht zuletzt im Blick darauf, dass durch die vor allem in den Ecksätzen keinesfalls unkomplizierte Harmonik anspruchsvolle Tonfolgen, zumal bei der Flöte, reichlich vorliegen. Um zur ausdrucksmäßigen und spieltechnischen Höchstform des Ganzen zu gelangen, erschien es mir angebracht, dies in mehreren Schritten zu tun, d.h. die volle Breite der Ansprüche des Notentextes erst im Schlusssatz zu erreichen, denn erst dieser zeigt auch im Taktlich-Rhythmischen ein hochkomplexes Bild, ist überdies der formal am reichsten gestaltete und von allen dreien der längste. Dennoch sollte der erste nicht einfach als eine etwas ausgedehntere Introduk-tion missverstanden werden, denn dafür erscheint er als zu gewichtig. Den zweiten freilich als breiten ’Langsamen Satz’ anzulegen wäre mir in der Abfolge als unproportional erschienen. So ist er eher ein Intermezzo mit elegischem Grundcharakter, in welchem die Flöte deutlich dominiert. Das Finale schließlich, wie schon angesprochen Ziel- und Höhepunkt des Ganzen, kargt bei aller Dichte der Faktur nicht mit Spielfreude, ja Ausgelassenheit, und möchte so für Spieler und Hörer zum heiter-interessanten Erlebnis werden, wobei zu hoffen ist, dass dadurch die Ausführenden sich für den ihnen abverlangten Einsatz vollauf entschädigt fühlen. (H. L.) |