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Henning FrederichsZwei Motetten
für Chor
Henning Frederichs: Zwei Motetten (KLAGE-LAUTE, AGNUS DEI deutsch)

Klagelaute ist 1994 in Gedanken an den Krieg in Bosnien entstanden und vertont Verse des 10. Psalms in den Übersetzungen von Martin Luther und Martin Buber. Klagelaute heißt sie wegen der naturhaften Geräusche und Klänge, die sie enthält, und weil sie - trotz der Umrahmung durch wilde, verzweifelte Schreie nach Gott - eigentlich ein stilles, fast resigniertes Stück ist. Das Tönematerial basiert auf den ersten vier Akkorden von Bachs "Es ist genug": Zunächst natürlich aus textlichen Gründen - des Schrecklichen auf der Welt ist wahrhaftig genug geschehen. Dann aber auch aus kompositorischer Notwendigkeit, da diese wenigen Akkorde bereits 10 Töne des chromatischen Totals enthalten und nur noch f und g hinzutreten mussten, um mit der angestrebten Atonalität arbeiten zu können. Jede Stimme hat an fest vorgeschriebenen Tönen daher nur die von Bach komponierten drei bis vier zu lernen und durch Stimmgabel abzusichern. Durch Verschiebung und die erwähnten Ergänzungstöne entstehen dennoch immer neue Akkorde. Alles übrige ist aleatorisch, einerseits also auch verhältnismäßig leicht, andererseits aber viel phantasievoller (bis theatralischer) Mitarbeit der Sänger bedürftig.

Die Choralphantasie AGNUS DEI experimentiert mit Text- und Melodiefragmenten aus "O Lamm Gottes" in der neuen, ökumenischen Liedfassung.